kleiner tourbericht

diese sommertour des accordiontribe stand ja unter schwierigen sternen: unser lars holmer ist schwer erkrankt und für ihn ist amy dinio eingesprungen - eineinhalb tage zeit zum proben und dann 4 konzerte. dabei kommen viele unserer ensemblestücke von lars und sind ohne ihn nur schwer oder garnicht zu spielen. herausgekommen ist dabei ein wunderschön vielfärbiges programm mit vielen duos.

so spielt man sich also durch’s westliche deutschland - karlsruhe, kassel, würzburg - überall liebe leute unter zeltplanen oder sogar wirklich im freien, um dann zu schlechter letzt bei einem dieser monströsen festivals und somit also bei der nakten realität sommerlichen musiklebens zu landen. in mehreren zelten spielen menschen aus aller welt gegeneinander musik und werden von der zumeist perfekten organisation, verkörpert von lächelnden mädels, mit bunten bändchen markiert, in barracken gepfercht, auf bühnen getrieben, bezahlt und wieder weggebracht.
das schicksal des accordiontribes war es, unverschuldeter maßen einen verspäteten soundchek zu haben, der dann durch das hereintreibende, sich treiben lassende publikum vorzeitig beendet wurde. das zu spät begonnene konzert wurde dann pünktlich beendet; wir hatten etwa 35 minuten gespielt.
überlege also du, festivalbesucher, ob das, wo du dich da von zelt zu zelt treiben läßt, noch irgendwas mit kultur zu tun hat;

überlege also du, veranstalter, ob das, was du da machst, nicht nur gut organisierte geldverschwendung ist und, ob nicht würde und wertschätzung unverzichtbar zur kultur gehören;
und überlege also du, musiker, ob du in diesem mechanismus von sachzwängen nicht einmal “nein” sagen müßtest.

felix bennent hat im alter von 3 jahren schon gesagt: “so groß wird nix,”

Eine Reaktion zu “”

  1. Familie Schweimer

    Lieber Herr Lechner,
    herzlichen Dank, dass Sie sich auch unter diesen Umständen alle zusammen durch die Accordion Tribe-Tour gekämpft haben! Wir waren bei Ihrem Konzert in Würzburg. Es war sehr, sehr traurig, aber die Musik war trotzdem schön. Wie Sie selbst sagen: “Musik ist ein schlechter Trost, aber manchmal der beste, den wir haben.”! Anscheinend ist Lars Hollmer sehr ernsthaft krank, aber wir hoffen, dass der Ansager, der ihn mit seinem Versprecher schon im Jenseits wähnte, Unrecht behält und es Lars Hollmer bald wieder besser geht. Wir drücken jedenfalls fest die Daumen und wünschen gute Besserung!
    Familie Schweimer

Einen Kommentar schreiben